Die Demonstration am 26. September

Vor 40 Jahren detonierte am Haupteingang des Oktoberfestes eine Bombe. Der rechtsterroristische Anschlag riss 12 Besucher*innen in den Tod, über 200 Menschen wurden verletzt, 68 davon schwer. Anlässlich des 40. Jahrestages zog am 26. September eine antifaschistische Gedenkdemonstration durch das Westend zur Theresienwiese.

In Redebeiträgen wurden neben dem Oktoberfestattentat auch der Anschlag in der Schillerstraße im Jahr 1984 sowie der rassistisch motivierte Brandanschlag in der Hamburger Halskestraße und die Ermordung von Shlomo Lewin und Frida Poeschke in Erlangen 1980 thematisiert.

Im Redebeitrag der antifa nt wurde das Oktoberfestattentat gesellschaftlich und politisch eingeordnet.

Die initiative kritisches gedenken erlangen sprach über Zusammenhänge zwischen dem Oktoberfestattentat und dem Mord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke, über die Kontinuitäten des rechten Terrors nach 1945 und über die Bedeutung der Kämpfe von Überlebenden, Angehörigen und antifaschistischen Initiativen.

Die Antisexistische Aktion München erinnerte in ihrer Rede an den Brandanschlag der rechtsextremen Gruppe Ludwig auf die Diskothek „Liverpool“ in der Münchner Schillerstraße im Jahr 1984, bei dem Corinna Tartarotti getötet und acht weitere Personen verletzt wurden.

Die Initiative für ein Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân aus Hamburg wies auf den Brandanschlag der neonazistischen Deutschen Aktionsgruppen auf die Geflüchtetenunterkunft in der Halskestraße im Jahr 1980 hin, an den am Tatort bis heute nichts erinnert.

Ein Beitrag des Bündnis gegen Naziterror und Rassismus zeigte den Zusammenhang von Verschwörungsideologien und rechtem Terror auf.

Auf der Abschlusskundgebung sprach die DGB-Jugend München, die als Mitinitiatorin an der offiziellen Gedenkveranstaltung am Vormittag und der Gestaltung des neuen Informationsorts an der Theresienwiese mitwirkte.

Abgespielt wurde auch ein Grußwort von Ismet Tekin, dem Besitzer des Kiez-Döner in Halle der das rechtsterroristische Attentat vom 9. September 2019 überlebte. Er betonte, wie wichtig Solidarität im Kampf gegen den rechten Terror ist.

Vielen Dank an alle Antifaschist*innen die trotz des Wetters auf die Straße gegangen sind!

In Erinnerung an:

Gabriele Deutsch
Robert Gmeinwieser
Axel Hirsch
Markus Hölzl
Paul Lux
Franz Schiele
Ignaz Platzer
Ilona Platzer
Angela Schüttrigkeit
Errol Vere-Hodges
Ernst Vestner
Beate Werner

und alle Opfer rechter Gewalt.

Presse:

40 Jahre nach dem Attentat auf das Oktoberfest wurde in München der Opfer gedacht. Ein antifaschis­tisches Bündnis erinnerte auch an die verschleppten Ermittlungen und die mangelhafte Aufarbeitung des rechts­extremen Terroranschlags.
https://jungle.world/artikel/2020/40/unaufgeklaert-rechtsextrem

Frank-Walter Steinmeier und Markus Söder räumen Fehler bei den Ermittlungen ein.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1142362.oktoberfest-attentat-jahrzehntelange-ignoranz.html

Empfohlene Artikel